Tag 3 / 25. Mai

Von LV nach GR  

Zwei Nächte und einen langen Tag in Las Vegas – nun aber nix wie raus hier. Die Stadt ist permanente, kitschig-künstliche Reizüberflutung, knisternd spannend aber auch entsprechend anstrengend und ermüdend. Uns war nun nach Weite, Natur und vor Allem nach weniger Hektik und der wiederum strahlend blaue Himmel schrie geradezu nach „on the road“. Nach ausgiebigem Frühstück – wiederum im "Denny`s" – ging`s also direkt auf die Interstate 15 Richtung Salt Lake City. Die ersten 100 Meilen bot die Landschaft rechts und links der Piste wenig Interessantes, beste Voraussetzungen also, sich mit dem Gefährt, seinem tollen Satellitenradio und der Cruise-Control anzufreunden. Draußen wurde die IS mit jeder gefahrenen Meile abwechslungsreicher. Sie schnitt durch felsige Geländestufen, zeigte unterschiedlichste Vegetationszonen und öffnete fantastische Blicke in unendliche Weiten bis zum Horizont. Immer seltener Hinweise auf - wenn dann kleine – Ortschaften, dafür Landschaft pur. Immer häufiger begleiteten uns Motor-Biker-Gruppen - bzw. wir sie. 

   

     


Short-Story 3:
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Autofahren in fremden Ländern ist bekanntlich zunächst immer gewöhnungsbedürftig und häufig stressig. Autofahren in den USA ist – wenn man wie wir überwiegend auf Highways, State- und Country-Roads unterwegs ist – regelrecht stressless. Höchstgeschwindigkeitsangaben sind so was wie „Tempo für alle“, d.h. nahezu alle Fahrerinnen und Fahrer verstehen sie als Tempovorgaben. Wo 75 dran steht, wird soweit möglich 75 gefahren. Entsprechend kaum Drängeln, selten Überholmanöver, statt dessen Tempomat einstellen, Fuß vom Gas und rollen lassen. Im Vergleich zur Hektik auf deutschen Autobahnen und Bundesstraßen ist das geradezu paradiesisch. Ruhe und Entspanntheit, Landschaft genießen, gute Mucke hören, miteinander reden, und, und, und. Mit uns fast immer auf der Piste: Motor-Biker, meist in Gruppen von 10 bis 20 Harleys, Gold-Wings oder anderen traumhaften Zweirad-Boliden. „Easy-Rider-Feeling“ selbst beim Hinterherfahren im Chevi, „On the road again“ aus dem Autoradio und „Cruisen als Lebenskultur“ und all das in dieser Landschaft: Herz, was willst du mehr!!!