Tag 3 / 25. Mai

Moab und der Arches NP

 



Nachmittag nahmen wir den Arches-Nationalpark unter die Reifen und Sohlen. Am Parkeingang erwarben wir zunächst einen Annual-Pass, eine Chip-Card, die für 1 Jahr als Eintrittskarte in alle State-und Nationalparks dient. Die Kosten von 80 Dollar erscheinen zunächst relativ happig, sind aber eine gute Investition. Einzeltickets der 7 Parks, die wir besucht haben, hätten uns insgesamt über 120 Dollar gekostet. Ein weiterer Vorteil: man spart Zeit. Annual-Pass an den Parkeingängen vorzeigen, der wird kurz gescannt, und schon kann man in den jeweilgen Park fahren.
 

 
Durch den Arches NP führt ein 28 km langer Scienic-Drive an dem entlang sich leuchtend rote Felsformationen mit in ihrer Vielfalt einzigartigen Steinbögen (Arches) wie an einer Perlenkette aufreihen. Von zahlreichen Haltepunkten aus führten uns schmale Wanderwege in das bizarre Felsgewirr, heran an große und kleine Felsenbrücken und zu Aussichten auf Areale mit atemberaubender Farbenvielfalt. Die wird hervorgerufen von Einschlüssen unterschiedlichster Mineralien in die Gesteinsschichten und einer angesichts der Trockenheit und hohen Temperaturen überraschend vielschichtigen Pflanzen- und Blütenpracht.


                                                                                 



 
 


Short-Story 4:
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Für unser Abendessen hatten wir uns aus einem unserer Reisführer das Szechuan-Restaurant in Moab herausgesucht. So wie wir China-Buffets kennen, standen auch hier zahlreiche Köstlichkeiten zur Auswahl. Leider nicht richtig heiß, aber dennoch lecker, was uns über das „lau-warm“ hinweg sehen ließ. Anders eine 10-köpfige Gruppe realy-britisch-touris, an einem der großen Tische des Restaurants. Nachdem sie sich offensichtlich – das genutzte Geschirr ließ keinen anderen Schluss zu – über das Buffet hergemacht und zahlreiche Getränke zu sich genommen hatten, schickten sie sich an, das Lokal zu verlassen ohne zu zahlen. Die Zahlungsverweigerung begründeten sie lauthals mit „It has`nt been hot enough“. Das rief natürlich die Chefin des Restaurants auf den Plan. Die alte Dame rollte im Rollstuhl in die Arena und war ganz offensichtlich von einem Schlaganfall gezeichnet, der zur Lähmung ihrer linken Körperseite geführt hatte. Das hinderte sie allerdings nicht daran, sich - wenn auch entsprechend eingeschränkt - wild gestikulierend mit den, wie sie meinte, Zechprellern einen heftigen Wortwechsel auf „broken englisch“ zu liefern. Letztendlich zogen die Mundräuber aber von dannen, ohne dass Money die Seiten gewechselt hatte. Und dann kam der Showhöhepunkt: Madame, ließ im vollbesetzten Lokal die Küchen- und Service-Crew antanzen und faltete sie im Beisein aller Gäste verbal - in welcher Sprache, konnten wir nicht ausmachen - zusammen. Sie beendete die Messe im höheren Dezibelbereich indem sie der Crew den Mittelfinger der noch einsatzfähigen rechten Hand zeigte und mit einem lauten „Fuck you“ wieder an die Arbeit schickte. Die Gäste des Lokals waren sichtlich amüsiert, verzichteten aber auf Applaus. Wir erhielten einen Nachlass auf unsere Rechnung. Einen Aufschlag für die Aufführung mussten wir nicht zahlen, aber für unsere Rückfahrt nach Green River hatten wir ordentlich was zu lachen.