Short-Storry
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Wie die
Antelope-Canyons liegt auch das Monument Valley
im großen Navajo-Indianer-Reservat, d.h. auch
hier sind alle Bereiche des Tourismusgeschäfts
in den Händen der Indianer. Die einträglichsten
haben sich – das ist hier leider genau wie fast
überall auf unserem Planeten – einige wenige
Familien-(Stammes-)Clans gesichert. Die Mehrheit
der stolzen Ureinwohner der Staaten bekommt vom
big-busines-Kuchen nichts oder nur wenige
Brotkrumen ab. Das Land der unbegrenzten
Möglichkeiten ist auch hier das Land der größten
Gegensätze. Die bekamen wir auf dem Weg ins
Monument Valley deutlich zu sehen. Kayenta, eine
der wenigen größeren Orte des Indianergebietes
ist eine Ansiedlung fast ausnahmslos
heruntergekommener Billigunterkünfte mit
Lagercharakter. Die Armseligkeit des Ortes war
seinen Bewohnern ins Gesicht geschrieben. Vor
fast jeder Behausung mindestens ein Autowrack,
das sich von den noch mobilen Gefährten auf den
Straßen nur durch abgeschraubte Räder und
ausgeschlachtete Motorräume unterschied. Einzige
Attraktionen des Ortes: ein trostloser
Super-Market und 3 Tanken für die größtenteils
durchfahrenden Touris. Einige davon wollten wie
wir in das einzige Hotel im Valley, dem „The
View“.
Betreiber
der Unterkunft der gehobenen Ausstattungs- und
Preiskategorie: einer der großen Indianer-Clans.
Baustil, Einrichtung und Personal: alles
indianisch und ob der Lage im Reservat
„alkoholfreie Zone“. Was „The View“ einzigartig
macht, ist seine Lage an einer Kante zum Valley
mit traumhaftem Blick auf die Felsenmonumente,
den alle Gäste von ihrem Balkon aus - jedes
Zimmer hat seine Outdoor-Loge - genießen können.
Und natürlich war, wie für alle Gäste des
Hauses, hier der Platz an dem wir bis zum
letzten Sonnenstrahl des gigantischen
Sonnenuntergangs genossen und auf dem wir am
nächsten Tag um kurz vor 4:00 Uhr wieder saßen,
um den ebenso spektakulären Sunrise zu erleben.
Die fantastischen Felsenelement in tausenden von
Rottönen am Abend und ihre Silhouetten vor dem
Hintergrund des strahlen fahlblauen
Morgenhimmels – uns war klar: davon würden wir
noch lange zehren. Und an das einzige Geräusch
während dieser einmaligen Stunden werden wir uns
sicher auch noch lange erinnern: das Klicken der
vielen Kameraauslöser auf den Nachbarbalkons.
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