Tag 9 / 31. Mai

Monument Valley

Short-Storry 9
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Wie die Antelope-Canyons liegt auch das Monument Valley im großen Navajo-Indianer-Reservat, d.h. auch hier sind alle Bereiche des Tourismusgeschäfts in den Händen der Indianer. Die einträglichsten haben sich – das ist hier leider genau wie fast überall auf unserem Planeten – einige wenige Familien-(Stammes-)Clans gesichert. Die Mehrheit der stolzen Ureinwohner der Staaten bekommt vom big-busines-Kuchen nichts oder nur wenige Brotkrumen ab. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist auch hier das Land der größten Gegensätze. Die bekamen wir auf dem Weg ins Monument Valley deutlich zu sehen. Kayenta, eine der wenigen größeren Orte des Indianergebietes ist eine Ansiedlung fast ausnahmslos heruntergekommener Billigunterkünfte mit Lagercharakter. Die Armseligkeit des Ortes war seinen Bewohnern ins Gesicht geschrieben. Vor fast jeder Behausung mindestens ein Autowrack, das sich von den noch mobilen Gefährten auf den Straßen nur durch abgeschraubte Räder und ausgeschlachtete Motorräume unterschied. Einzige Attraktionen des Ortes: ein trostloser Super-Market und 3 Tanken für die größtenteils durchfahrenden Touris. Einige davon wollten wie wir in das einzige Hotel im Valley, dem „The View“.
Betreiber der Unterkunft der gehobenen Ausstattungs- und Preiskategorie: einer der großen Indianer-Clans. Baustil, Einrichtung und Personal: alles indianisch und ob der Lage im Reservat „alkoholfreie Zone“. Was „The View“ einzigartig macht, ist seine Lage an einer Kante zum Valley mit traumhaftem Blick auf die Felsenmonumente, den alle Gäste von ihrem Balkon aus - jedes Zimmer hat seine Outdoor-Loge - genießen können. Und natürlich war, wie für alle Gäste des Hauses, hier der Platz an dem wir bis zum letzten Sonnenstrahl des gigantischen Sonnenuntergangs genossen und auf dem wir am nächsten Tag um kurz vor 4:00 Uhr wieder saßen, um den ebenso spektakulären Sunrise zu erleben. Die fantastischen Felsenelement in tausenden von Rottönen am Abend und ihre Silhouetten vor dem Hintergrund des strahlen fahlblauen Morgenhimmels – uns war klar: davon würden wir noch lange zehren. Und an das einzige Geräusch während dieser einmaligen Stunden werden wir uns sicher auch noch lange erinnern: das Klicken der vielen Kameraauslöser auf den Nachbarbalkons.