Tag 10 / 1. Juni

Das Naturwunder schlecht hin, und sein kleiner Bruder





N
och tief beeindruckt vom Licht- und Farbgetöse des Vorabends und Morgens machten wir uns nach vorzüglichem Frühstück im Terrassenrestaurant des „The View“ an die rd. 180 Meilen zur Südseite des Grand Canyon Nationalparks. Noch ein letztes Foto vom Forest-Gump-Point (an dem sein Run durch die States endete) auf die Felsenmonumente und dann auf dem Navajo-Trail westwärts und kurze Kaffepause- und Tankstop in Tuba City. Bereits wenige Meilen hinter der Abzweigung auf den Hyw 64 zweigte eine Zugangspiste zum kleinen Bruder des GC, die Little-Colorado-River-Schlucht ab: kleiner, enger, dunkler, und so ganz anders als der GC, aber gerade deshalb sehenswert.

   
 


Short-Story 10
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Über die Ureinwohner in den Reservaten des Südwestens und ihr Verhältnis zum Tourismus hab ich bereits ein wenig berichtet. Eine äußerts sympathische Art Naturschätze zu Money zu machen erlebten wir an der Zufahrt zur Little-Colorado-Schlucht. Auch hier, wie an den Eingängen zu den National-und Stateparks, das übliche Kassenhäuschen. Ich zückte unseren Anual-Pass und reichte ihn einer der beiden Indianerfrauen, die uns mit einem freundlichen Lächeln aus dem Kassenhäuschen begrüßten. Ihre Reaktion in englisch mit traumhaftem Slang: „No Sir“. Sie gab mir die Chipkarte mit der Frage „From where are you?“ zurück. Auf unser Bekenntnis hin, dass wir aus Germany seien, reichte sie ein kleines Zettelchen aus dem Fenster des Häuschens auf dem in etwas holprigem Deutsch, aber sinngemäß zu lesen war: „Das hier ist kein offizieller Park – wir erheben keinen Eintritt. Wenn sie aber unsere Arbeit, den Little-Canyon zu erhalten, mit ein paar Dollar unterstützen wollen, danken wir ganz herzlich!“ Eine nette Art casch zu machen – ein 10 Dollar-Schein wechselte den Besitzer und wir erfreuten uns guten Gewissens am „kleinen Bruder“ des Grand Canyon und an den bunten Indianer-Verkaufsständen auf dem Plateau vor der Schlucht.