Tag 12 / 03. Juni

Route 66

Das eigentliche 66-Flair kam aber erst auf ihren langen, teils schnurgeraden Abschnitten durch die Weite der Landschaft auf. Zeitweise verläuft die Amtrak-Bahnstrecke parallel zur Road und die Züge die uns begegneten waren amerikanisch, d.h. Meilen lang. Der Chevi rollte und rollte und sicherlich nicht nur wir rechneten ständig damit, dass uns Peter Fonda, Dennis Hopper und Jack Nicolson auf ihren Easy-Rider-Shoppern entgegen kommen könnten. Die Musik, die aus der Soundanlage unseres Chevi kam, hätte ihnen sicherlich gefallen.
 
 

Short-Story 12
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Kurz hinter Williams war die Beschilderung der „Historic Route 66“ plötzlich zu Ende. Wir mussten uns also wieder auf unser Navi verlassen und das führte uns durch eine keine Siedlung ohne Namen und ohne Straßenbezeichnungen. Einziger Hinweis: ein kleines Schild an der Durchgangsstraße, das auf ein Museum aufmerksam machte. Dem zu folgen stellte sich schnell als gute Entscheidung heraus.
Eine alte Werkhalle einer der berühmten Eisenbahnlinien hatten die Einwohner des kleinen Örtchens zu einem Ausstellungsort gemacht und darin hunderter Exponate des Schienen- und Straßenbaus aus der Zeit der Besiedlung des Westens zusammengetragen. Die Initiatoren selbst, ein nettes Pärchen weit jenseits der 70er, führte uns – wir waren die einzigen Visitors - durch ihre Schatzsammlung. Zu vielen Ausstellungsstücken gab`s eine kleine Storry, und auf jede Nachfrage unsererseits bereitwillig Antworten und Erläuterungen. Zwischen alten Feuerwehrwagen, einem der legendären Ford T1, einem transportablen Jail (Knast für die bösen Buben jener Zeit) und, und, und ... fühlten wir uns zurück versetzt in die Zeit der Eroberung des sogenannten Wilden Westens. Und die beiden alten Museums-Scouts hatten sichtlich Spaß daran, uns ihr Lebenswerk zu präsentieren.